OCCUPY THEATRE ist ein Kooperationsprojekt von Perform[d]ance, dem Theater Vorpommern und der Integrierten Gesamtschule Grünthal. Das Projekt wurde von der Initiative der Kulturstiftung des Bundes ausgewählt.

Herzstück von OCCUPY THEATRE sind zwei künstlerische Produktionen unter dem Motto:

»Wir sind viele! Wir sind bunt! Und das ist gut so!«.

In dem strukturschwachen Einzugsgebiet der IGS Grünthal wohnen viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die durch OCCUPY THEATRE zum ersten Mal mit Tanz in Berührung kamen. Am Ende der Schuljahre wurde jeweils eine große Bühnenproduktion auf den Bühnen der Theater von Stralsund und Greifswald gezeigt:

MEIN NAME IST MENSCH (2013) und FREMD (2014).

Die Produktionen der Jugendlichen wurden von der Live-Musik des Philharmonischen Orchesters Vorpommern begleitet.

Das Stück MEIN NAME IST MENSCH, beschäftigt sich in Anlehnung an die Songtexte Rio Reisers und seiner Band Ton Steine Scherben, mit den Themen „Entfremdung“ und „Vereinsamung“. Ein dreiwöchiger Arbeitsaufenthalt mit intensiven Proben auf einem Bauernhof in Mecklenburg-Vorpommern stellte eine Parallele zu Rio Reisers Leben her, der von 1975 bis zu seinem Tod auf einem Bauernhof im nordfriesischen Fresenhagen lebte.

Die Theatersituation von FREMD ermöglichte Begegnungen, die in der alltäglichen Lebensrealität für Schüler*innen in Vorpommern nicht vorkommen: Die Stralsunder Jugendlichen aus der Kleinstadt trafen auf Schüler*innen der Berlin-Kreuzberger Hector-Peterson-Sekundarschule, die ebenfalls mit dem Projekt WE LIKE CHINA AND CHINA LIKES US von TANZFONDS PARTNER gefördert wurde. Gemeinsam gingen sie den Fragen nach: Wo bin ich fremd? Was löst Befremdung in mir aus? Wie fühlt sich Fremde an? Die Aufführungen fanden außer in Stralsund und Greifwald auch im HAU Hebbel am Ufer in Berlin statt.

Begleitend zu den Proben für die Produktionen, erlebten die Schüler*innen über ein Schuljahr hinweg Proben- und Vorstellungsbesuche, Theaterführungen, Gespräche und Workshops. Gemeinsam mit den Künster*innen entwickelten sie Flashmobs und performative Interventionen im öffentlichen Raum.